Der neue Filme "Der rote Baron" hat wieder die Aufmerksamkeit auf Manfred von Richthofen gezogen.
Manfred Albrecht Freiherr von Richthofen wurde am 2. Mai
1892 in Breslau als zweites von vier Kindern geboren. Seine
Eltern waren der Kavallerieoffizier Albrecht Freiherr von
Richthofen (1859-1920) und dessen Frau Kunigunde, geb. von
Schickfus und Neudorff (1868-1962). Er war ein Nachfahre des
berühmten preußischen Feldmarschalls Leopold von
Anhalt-Dessau. Manfreds Geschwister waren die Brüder Lothar
(1894-1922), und Bolko (1903–1971) sowie seine Schwester
Elisabeth genannt Ilse (1890–1963).
Im Alter von neun Jahren zog er mit seiner Familie nach
Schweidnitz. Der Junge interessierte sich sehr für die Jagd
und das Reiten. Nach dem Besuch der Kadettenanstalt
Wahlstatt trat er 1911 in das 1. westpreußische
Ulanen-Regiment Kaiser Alexander III. von Russland ein.
Zum Beginn des Ersten Weltkrieges war von Richthofen als
Patrouillenführer an der Ost- und Westfront eingesetzt. Um
dem nach dem Erstarren der Fronten einsetzenden Grabenkrieg
zu entkommen, ersuchte er 1915 um Versetzung zur
Fliegertruppe. Anfangs diente er als Beobachter in der
Brieftauben-Abteilung-Ostende, der ersten deutschen
Bomberformation. Später ließ er sich zum Flugzeugführer
ausbilden. Im September 1916 kam er schließlich zur
Jagdstaffel (Jasta) 2, die unter dem Kommando von Oswald
Boelcke stand. Seinen ersten Abschuss erzielte er am 17.
September 1916 über Cambrai.
Von Richthofen war ein geschickter Taktiker, der die von
seinem Lehrer Boelcke aufgestellten Grundsätze (Dicta
Boelcke) genau beachtete und vor einem Kampf meist alle
Vorteile auf seine Seite brachte. Am 23. November 1916 traf
die Jasta 2 über Le Sars auf die Staffel des bekannten
britischen Fliegers Lanoe Hawker. Im Verlauf des Kampfes
entwickelte sich ein Kurvenkampf zwischen Richthofen, der
einen Albatros D.II-Doppeldecker flog, und Hawker in seinem
Airco D.H.2. Der Westwind trieb die Gegner über deutsches
Gebiet, weshalb Hawker schließlich den Kampf abzubrechen und
auf alliiertes Gebiet zurückzukehren versuchte. Von
Richthofens Albatros war das schnellere Flugzeug, deshalb
konnte er den im Zickzack fliehenden Gegner abschießen,
wobei Hawker ums Leben kam.
Nach seinem 18. Luftsieg erhielt von Richthofen den Orden
Pour le Mérite, die höchste preußische
Tapferkeitsauszeichnung.
Im Januar 1917 wurde von Richthofen die Führung der
Jagdstaffel 11 übertragen. Diese Staffel wurde bald als
„Fliegender Zirkus“ bekannt, da die Männer ihre Flugzeuge
bunt anstrichen, wobei Richthofen die Farbe Rot bevorzugte.
Nach dem Tode von Max Immelmann am 18. Juni 1916 und Oswald
Boelcke am 28. Oktober 1916 war Manfred von Richthofen der
mit Abstand erfolgreichste deutsche Jagdflieger. Es ist
umstritten, ob die Briten dem Flieger, dem der Abschuß oder
die Gefangennahme Richthofens gelang, das Victoria-Kreuz,
Beförderung, ein eigenes Flugzeug als Geschenk, 5000 Pfund
Sterling und einen besonderen Preis der Flugzeugfabrik,
deren Flugzeug er benutzte, als Belohnung zusicherten. Es
gilt weiters als unklar, ob der deutschen oder englischen
Propagandaabteilung die Erfindung eines
„Anti-Richthofen-Geschwaders“ zuzuschreiben ist, welches nie
existiert hat.
In den Monaten, als Richthofen die Jasta 11 anführte,
entwickelte sie sich zu einer Eliteeinheit. Er selbst schoss
über 20 britische Flugzeuge ab, und auch seine Männer
erzielten sehr hohe Abschusszahlen. Diese Staffel hatte
großen Anteil daran, dass die Briten den April 1917 als
„Blutigen April“ (bloody april) bezeichnen. Die
durchschnittliche Lebenserwartung eines Piloten des Royal
Flying Corps und des Royal Naval Air Service war von 295
Stunden auf 92 Stunden gefallen.
Im Juni 1917 wurde das Jagdgeschwader 1 aus den Jagdstaffeln
4, 6, 10 und 11 aufgestellt. Alle vier Staffeln operierten
unter dem Kommando Manfred von Richthofens. Im Juli 1917
wurde er während eines Luftkampfes schwer am Kopf verwundet
und musste, kurzzeitig erblindet, notlanden. Von dieser
Verwundung sollte er sich nicht mehr erholen.
Am 21. April 1918 hob der Rote Baron mit einem
Fokker-Dr.I-Dreidecker und neun anderen Fliegern vom
Flugplatz Cappy ab. An diesem Tag verwickelte sich die
Gruppe in einen Luftkampf mit den Sopwith Camels der No. 209
Squadron RAF, angeführt von dem Kanadier Arthur Roy Brown.
Als sich der junge Leutnant Wilfrid May vom Kampfgeschehen
entfernte, jagte von Richthofen ihm nach. Brown sah, dass
May in Schwierigkeiten war, setzte sich hinter von
Richthofen und schoss aus großer Entfernung einige
Feuerstöße, die wahrscheinlich fehl gingen. Während von
Richthofen May über die englischen Linien verfolgte, wurde
er von drei australischen MG-Schützen beschossen. Von einer
Kugel tödlich getroffen, stürzte von Richthofen nahe der
australischen Stellung aus niedriger Höhe ab.
Die tödliche Kugel war von rechts in den Oberkörper
eingedrungen. Sie hatte Lunge, Leber und Herz verletzt, bis
sie schließlich verdreht auf der linken Seite ausgetreten
war, wo sie in von Richthofens Fliegerweste stecken blieb.
Obwohl lange Zeit Brown als Sieger über Richthofen galt, ist
es aufgrund der Ballistik wahrscheinlich, dass die Kugel von
einem der MG-Schützen abgefeuert wurde. Zwei
Software-Entwickler für Flugsimulatoren, ein
Ballistik-Fachmann, ein Gerichtsmediziner, ein
Laser-Experte, ein Scharfschütze und ein Historiker konnten
nach vielfachen Untersuchungen und Nachinszenierungen
darlegen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit der
australische MG-Schütze Sergeant Cedric Popkin war,[1] der
Manfred von Richthofen abschoss. Neuere Forschungen von
amerikanischen Neuropsychologen lassen vermuten, dass
Richthofen aufgrund der am 6. Juli 1917 erlittenen
Kopfverletzung ein posttraumatisches Syndrom erlitten hat.
Gegen ärztlichen Rat war er schon nach 40 Krankheitstagen
wieder im Einsatz. Die Schädigung des vorderen Hirnlappens
bewirkte ein „fixierendes Verhalten“, welches dazu geführt
haben könnte, dass der „Jäger“ nicht von seiner „Beute“
lassen konnte, obwohl diese schon tief hinter die eigene
Front geflohen war.
Das Buch "Manfred von Richthofen: Der rote Baron enthält eine Filmographie,
eine Biographie sowie Richthofens Autobiogaphie. So entsteht eine rundes Bild
von dem Flieger.
Manfred von Richthofen: Der rote Baron, ISBN: 3837019306
EAN: 9783837019308
Libri: 1658751
April 2008 - kartoniert - 220 Seiten
Preis: 29,95 EURO
Filmographie - Biographie - Autobiographie.
Paperback.
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